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Human After All

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Bis zum 5. September 2021 präsentiert das Keramiekmuseum Princessehof Human After All: Keramische Reflexionen in der zeitgenössischen Kunst. Diese Ausstellung ist Teil einer Reihe von führenden Präsentationen zeitgenössischer Kunst von internationalem Rang, kuratiert von Tanya Rumpff. Die präsentierten Werke, Skulpturen und Installationen von zehn Künstlern aus Ost und West, appellieren nicht an rationale Gefühle, sondern thematisieren primäre menschliche Eigenschaften und Aspekte: La Condition Humaine, der Mensch und seine Grenzen, nichtig oder selbstbewusst, schön oder grausam.

William Cobbing, Text Based, 2018, filmstill
William Cobbing, Text Based, 2018, filmstill

Fast alle Werke werden zum ersten Mal in den Niederlanden gezeigt. Arbeiten von William Cobbing (1974, Großbritannien), dem Künstlerduo Nathalie Djurberg & Hans Berg (1978, Schweden), Leiko Ikemura (1951, Japan), Klara Kristalova (1967, Tschechien), Kris Lemsalu (1985, Estland), Sharon van Overmeiren (1985, Belgien), Liliana Porter (1941, Argentinien), Mariken Wessels (1963, Niederlande) und Geng Xue (1983, China).

La Condition Humaine

Die Ausstellung, kuratiert von Tanya Rumpff, appelliert an primäre, fast animalische Instinkte. Zum Beispiel üben die Figuren in Djurbergs und Bergs Videoarbeit Macht aus oder sind unterwürfig. William Cobbings Arbeit zeigt Menschen, die versuchen, sich einander anzunähern, aber der Ton liegt zwischen ihnen und blockiert den Kontakt. Auf den ersten Blick ist die Installation von Liliana Porter liebenswert. Aber ein genauerer Blick auf die Verwüstungen, die die niedlichen Miniaturmenschen anrichten, offenbart eine tiefere Schicht von Schöpfung und Zerstörung. Im Baum des Lebens des jungen, bahnbrechenden Künstlers Kris Lemsalu wachsen aus den Händen der Hauptfigur kleinere Figuren, die den Lauf des Lebens symbolisieren. Wie Lemsalu lässt sich auch Sharon van Overmeiren von Volkskulturen inspirieren. Man meint, etwas zu erkennen, aber ihre Skulpturen sind schwer zu definieren.

Leiko Ikemura, Wo-Man, 2018
Leiko Ikemura, Wo-Man, 2018
Kris Lemsalu, 3 of Life, 2017
Kris Lemsalu, 3 of Life, 2017

Interdisziplinär

Die verschiedenen Facetten dieses Themas, die menschlichen Defizite, werden von den Künstlern in die Disziplin übersetzt, die in erster Linie menschlich ist: die Keramik. Auch für zeitgenössische autonome Keramik gilt, dass der Fingerabdruck des Schöpfers buchstäblich in den Objekten zurückbleibt. So wie bei der führenden Japanerin Leiko Ikemura. Eine der ersten Künstlerinnen, die Skulpturen ausschließlich mit Ton herstellte. Für sie ist das Material, Ton, Teil ihrer Philosophie. Mit ihren menschlichen Figuren, einem aktuellen Gemälde, zwei Zeichnungen und einem Film, reflektiert sie ihre eigene Weiblichkeit. Das heimische Talent Mariken Wessels zeigt mit ihren Skulpturen, Fotografien und Videoarbeiten die Schönheit des beleibten Körpers in Bewegung.

 

Mariken Wessels, Arising from the Ground, Model Cox II
Mariken Wessels, Arising from the Ground, Model Cox II
Mariken Wessels, Nude, Water and Green Leaves I, 2018
Mariken Wessels, Nude, Water and Green Leaves I, 2018

Neben Keramik werden auch Film und Fotografie auf überraschende Weise eingesetzt. Die Filme von Nathalie Djurberg und Hans Berg sind eine faszinierende Mischung aus Knetfiguren, Musik und Animation. In dieser Ausstellung zeigen sie einen neuen Film, in dem es u.a. um Gier geht. Arbeiten dieses führenden Künstlerduos befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Prada Foundation in Mailand und des Museum of Modern Art in New York.

 

© Nathalie Djurberg & Hans Berg; Courtesy Lisson Gallery
© Nathalie Djurberg & Hans Berg; Courtesy Lisson Gallery
GENG Xue, The Name of Gold, 2019, still 11, photograph Liu Dapeng
GENG Xue, The Name of Gold, 2019, still 11, photograph Liu Dapeng

Auch Geng Xue, die 2017 bereits in In Motion im Princessehof zu sehen war, sorgt mit ihren Animationsfilmen international für Furore. Die menschlichen Figuren in ihrem Werk sind geprägt von Traumata, Kämpfen oder Versuchungen, aber auch von Sehnsucht und Hoffnung. Sie zeigt die Arbeit „The Name of Gold“, mit der sie auf der Biennale in Venedig (2019) großen Erfolg hatte.

Den letzten Raum füllt Klara Kristalova mit drei Inseln aus Moos, Farnen und anderen Pflanzen. Lebensgroße Tier- und Menschenfiguren bewachen die Inseln. Gemeinsam mit dem international renommierten Floristen Thierry Boutemy und einer auf Innenraumbegrünung spezialisierten Firma schuf Kristalova ein beeindruckendes Pflanzendesign mit lebendem Grün. Die Auswahl der Pflanzen ist inspiriert von der Flora des Waldes, in dem sich Kristalovas Studio befindet.

Serie

Human After All: Ceramic Reflections in Contemporary Art ist die zweite in einer Reihe von groß angelegten internationalen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im Princessehof. Vom 2. Dezember 2017 bis zum 6. Mai 2018 zeigte die Ausstellung In Motion: Ceramic Reflections in Contemporary Art in verschiedenen Installationen die Rolle der Keramik in der zeitgenössischen Kunstwelt. Das Highlight waren die Boursier-Mougenot-Bäder, gefüllt mit intensiv blauem Wasser, auf dem weiße Porzellanschalen schwammen. Sanfte Wasserströme schufen eine faszinierende Komposition und ein bezauberndes Klangspiel.

 

Diese Ausstellung wurde u.a. ermöglicht durch den Mondriaan-Fonds (den öffentlichen Förderungsfonds für bildende Kunst und kulturelles Erbe), den Prinz Bernhard-Kulturfonds und den P.M. de Klerk-Keramikfonds sowie Snoek Pure Green.

Partner des Princessehofs: die Ottema-Kingma-Stiftung, Vereinigung der Freunde des Keramikmuseums Princessehof und des Club Céramique

Das Keramikmuseum Princessehof wird u.a. finanziert durch das Ministerium für Erziehung, Kultur und Wissenschaften und von der Stadt Leeuwarden.

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