Experiment
Haut & Haar zeigt ein breites, internationales Sammelgebiet. Neben einer Vielfalt an Formen, Funktionen und Herkünften zeigen die Werke auch, wie sehr zeitgenössische Keramiker mit ihren Arbeitsmethoden experimentieren. Zum Beispiel das Zusammenspiel von Fotografie und Skulptur von Rachel de Joode (1979, Niederlande), die Oberflächen aus Ton, Gips, Haut und Erde fotografiert und auf Keramik druckt. Sky Excavation von Oscar Santillan (Ecuador, 1980) besteht aus Ton von vier verschiedenen extraterrestrischen Bodenarten (Venus, Mars, Merkur und Mond). Die Zusammensetzung der Rohmaterialien ist eine Zusammenarbeit zwischen dem ecuadorianischen Künstler und Astronomen. Die Ausstellung ist eine Ode an die zeitgenössische Keramik in all ihren Formen. Von organisch bis experimentell und von Ost bis West.
Persönliche Geschichten
Mehr als jedes andere Medium ist die Keramik zeitlos und von der ganzen Menschheit, verführerisch und praktisch, als Design und Gebrauchsgegenstand, ein Spiegel der Kultur, aus der sie hervorgegangen ist. Die Künstler wählen Keramik wegen ihrer Unmittelbarkeit und Formbarkeit, der Veränderlichkeit des Materials, das aber nach dem riskanten Brennvorgang absolut nicht mehr manipuliert werden kann. Neben den Werken selbst spielen auch die Geschichten rund um den Erwerb eine Rolle. Alle Erwerbungen wurden unter den Fittichen der Kuratorin Tanya Rumpff in die Sammlung aufgenommen. In der Ausstellung spricht sie über ihre Faszination für Keramik und die Philosophie, die hinter diesen Erwerbungen steht.
Sammlung Niederlande
Eine Museumssammlung steht nie still, auch dank der Mittel und Spenden von Privatpersonen. Die Keramik hat sich zu einer dynamischen und beliebten Disziplin innerhalb der zeitgenössischen Kunst entwickelt. In den letzten Jahren hat sich das Staatliche Keramikmuseum Princessehof zu einem der führenden Museen auf diesem Gebiet entwickelt. Darunter als Highlights die Ausstellungen „In Motion“ (2017) und „Human After All“ (jetzt zu sehen). Die Kuratorin Tanya Rumpff spielt dabei eine Hauptrolle. Die zweite Etage des Museums ist der zeitgenössischen Kunst und dem Design gewidmet, mit vier bis fünf Einzelpräsentationen pro Jahr, wie in den letzten Jahren mit Jennifer Tee, Babs Haenen, Lennart Lahuis, Anne Wenzel, Floris Wubben und Johan Tahon. Das Museum entwickelt seine Sammlung aktiv weiter, auch als Inspirationsquelle für neue Generationen von Designern und Künstlern. Der Princessehof will eine Plattform für die Entwicklung der Keramik als eigenständige Disziplin in der bildenden Kunst sein und dafür sorgen, dass diese Entwicklungen in der Sammlung Niederlande gut vertreten sind.
Partner: Ottema-Kingma-Stiftung, Vereinigung der Freunde des Keramikmuseums Princessehof und Club Céramique
Diese Ausstellung wurde durch den Mondriaan-Fonds (der öffentliche Förderfonds für bildende Kunst und kulturelles Erbe) und die Stiftung Van Achterbergh-Domhof ermöglicht.
Das Keramikmuseum Princessehof wird u.a. finanziert durch das Ministerium für Erziehung, Kultur und Wissenschaften und die Stadt Leeuwarden.